Physik im Freiburger Münster
Unterhalb des Glockenturms verbirgt sich ein faszinierendes Geheimnis: Zwei Messingpunkte im Boden markieren den Unterschied zwischen der Theorie und der Realität der Corioliskraft. Der größere der beiden Messingpunkte liegt genau senkrecht unterhalb der Turmspitze, während der kleinere den Punkt markiert, an dem ein Gegenstand auf dem Boden aufschlagen würde, wenn er direkt von der Spitze des Turms fallen gelassen würde.
Die Corioliskraft, die durch die Erdrotation entsteht, führt dazu, dass der fallende Gegenstand nach Osten abgelenkt wird, mit einer zusätzlichen geringen Ablenkung nach Süden. Die Abweichung zwischen den beiden Messingpunkten ist beeindruckend, mit einer Differenz von 1,84 Zentimetern im Vergleich zu der angegebenen Differenz von 3,2 Zentimetern.
Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, wie die Corioliskraft auf fallende Körper wirkt, können Sie die Webseite http://www.jgiesen.de/coriolis/index.html besuchen. Entdecken Sie das faszinierende Phänomen hinter diesem verblüffenden Experiment!
Die Abweichung beim freien Fall (ohne Luftreibung) beträgt auf 48° nördlicher Breite die angegebenen 1,84 cm nach Osten!
Die gemessene Differenz von 3,2 cm könnte zwar durch Luftreibung zustande kommen, würde dann aber von der Größe und Form des fallenden Gegenstandes abhängen (und die kennt man ja nicht).
Das Hauptproblem ist aber, dass diese kleinere Messingmarke nicht östlich, sondern südwestlich angebracht ist. Insofern kann diese Abweichung also nicht durch die Corioliskraft verursacht sein.
Ich bin auf die Lösung des Problems gespannt.